Haus 43

Haus 43

Schmehausen Hausnummer 43, in der Kirchspielgemeinde Uentrop- Haaren- Schmehausen, im April 1986

Informant: Frau Helene Greine

Hausstelle: Wilhelm Greine, Landwirt

Haus Nr.: 43

Standort: Bis dato 1986, wie bisher Schmehausen am Ostende.

Flurbezeichnung: In der Gorheide und Auf der Landwehr, Flur:

An der Südseite der Lippestraße, vormals Hellweg, und zwar schräg, ein wenig weiter östlich, gegenüber von Petersmann/Schümer, Hsnr. 29; hinter den Bahngleisen der Ruhr-Lippe-Eisenbahn.

Beschreibung: Landwirtschaftliches Anwesen, Kotten. Mittelgroßes 2-geschossiges, massives Wirtschaftsgebäude in O-W-Richtung mit beiderseitigem Giebeldach; 3 Kamine. 0 = Wohnteil, W = Dehle mit Stallungen. (Dehle 4-türig) Haustür und Dehlentür (o.Vorschöpsel) dicht nebeneinan­der an der Nordseite des Gebäudes und der Straßenseite. Mauerwerk: gelbe Vollziegel (25 x 11)

Baujahr: 1899, Maße: Länge 17m, Breite 10,5m

In einem besonderen Stein über dem Dehlenbogen eingemeißelt:          

Ludolf Greine  Sophie Knäpper  Eheleute 1899

Die Stallungen sind durch einen nach Süden um ca. 3m versetzten Anbau, in O-W Richtung, verlängert worden.

Maße: Länge 9,5m, Breite 8m, die Firsthöhe ist um ca. 2m niedriger als das Wohnhaus.

Dieses Gebäude ist nach Süden um ein Abdach (Werkstatt/ Holzstall) erweitert worden.

Maße: Länge 7,5m, Breite 4m

An der Südwestecke der Westgiebelseite des Anbaues, Abstand etwa 4m, ist eine Wagenremise in Ziegelfachwerk, in O-W-Richtung, mit dem üblich langen Schrägdach nach hinten und dem kurzen Vordach, wahrscheinlich vor dem Hausneubau errichtet worden. An der Westseite sind später, ca. 4m, hinzugekommen, daher ist die Westwand massiv.

Maße: Länge 14m, Breite 6m

Eine massive Scheune mit Giebeldach, in N-S-Richtung, in der Flucht mit der Westgiebelseite des Wohnhaus-Anbau­es, ist mittels eines gemauerten Torbogens mit demselben verbunden. Sie hat auf der Ost- und Westseite je eine Schiebetür (Scheunentor).

In der Scheune, Südseite, befindet sich ein Pferdestall und auf der Südwestseite ein großer Kellerraum. Baujahr: 1926, Maße: Länge 15m, Breite 11m  

Die Südseite der Scheune, die Westseite des Wohnhaus-Anbaues sowie die Nordseite der Wagenremise bilden einen nach Westen hin geöffneten Hofraum.

Über dem Scheunentor ist wie am Haus in einem Stein eingemeißelt:

                                            Wilhelm Greine  Minna König  Eheleute 1926

Zufahrt: Direkter Anlieger der Lippestraße

Geschoßhöhe: Unten 2,8m und oben 2,45m

Größe: In ha des landw. Besitzes um 1940/50: rd. 5 ha

Viehhaltung: Neben der Landwirtschaft als Haupterwerb, um 1940/50/60; 4 Kühe, 2 Rinder, 2 Jungvieh, 15Schweine, Ferkel, 20  Hühner 1 Pferd; dazu Hofhund und Katzen (vor der Motorisierung der Landwirtschaft)

Sonstiges: Ein Brunnen befindet sich im Hausgarten, welcher auf der Südseite des Hauses liegt. Ein weiterer Brunnen wurde westlich der Wagenremise, am Feldrand, angelegt. Der Backofen, noch gut erhalten, ist in dem westlichen Anbau des Hauses und zwar an der Gartenseite, einmal durch die Stallungen und einmal mittels einer Außentür an der Südostseite, erreichbar. Neben dem Backofen stand rechts der Schweinetopf und vorn links der Wasch­kessel (s. Bild). Unter dem nach Süden verlängertem Remisendach war der Hühnerstall sowie auf der Westseite eine Garage unter­gebracht; Wilhelm Greine fuhr u. a. einen kleinen Lloyd. Maße: Länge 14m, Breite 3,5m

Von der VEW Dortmund wurde der Besitz aufgekauft. Die Hausstelle ist in der Woche vom 1. – 5. April 1986 geräumt worden. Witwe Helene Greine hat die Landwirtschaft aufgegeben und zieht zu ihrer Nichte nach Uentrop (mitfinanzierter Wohnungsneubau), im Fähren­bruch, das ist hinter der ehem. Hausstelle Dietrich Schenkel, Hsnr. 12. Ich habe selber an Ort und Stelle miterlebt, wie alle möglichen Leute aus Nah und Fern mit ihrem Fahrzeug vorfuhren und brauchbare Gegenstän­de, z.B. altes Pferdegeschirr, Wagenräder, alte landw. Geräte, Motoren, Karren, Waschmaschine, Dachpfannen, Stricke (Seile), Bindfaden u.a. mitnahmen. Fritz Korte, mit Sohn und Nachbar, tauschten sogar die Dehlentür von Greines, sie war noch in gutem Zustand, mit der Dehlen­tür der Hausstelle Klein (ehem. Heitböhmer), Hsnr. 28, um. Greine’s Hausstelle soll in der kommenden Woche dem Erdboden gleich gemacht werden; die Scheune bleibt zunächst noch stehen und wird vom Nachbar genutzt.

Kurze Familiengeschichte: gest. 26. Sept. 1877 i. Schmehausen Ludolph Adolph Gottfr. Diedr. Gerh. Greine (Greune) geb. 22. Dez. 1811 in Dinker, oo 30. Juni 1840 mit Elis. Clara Maria Sophia Henr. geb. Niggemann; geb. 13. März 1808 in Schmehausen gest. 10. Juli 1885

Nachfolger: Ludolf Greine, Brinksitzer, geb. 13. Juni 184o i. Schm. gest. 29.5.1911 verh. oo 2. Mai 1872; mit Sophie geb. Knäpper aus Ostwennemar; geb. 21. Febr. 1848 in Ostw.gest. 28. Juni 1918 i. Schm.

Nachfolger: Wilhelm Greine, Ackerer, geb. 2. April 1873, gest. 31. Jan. 1957, verh. oo 19. Juni 1900 mit Wilhelmine geb. König aus Schmehausen, Hsnr. 34, geb. 16. Sept. 1872, gest. 7. April 1939 in Hamm

Nachfolger: Wilhelm Greine, Landwirt, geb. 8. Mai 1906, gest. 17. Febr. 1983 verh. oo 11. Mai 1939 mit Helene geb. Lichterheck aus Hamm-Mark, geb. 3. Jan. 1910